Wenn wir unsere Gesundheit verbessern wollen ist es wichtig, alltagstaugliche Ansatzpunkte zu haben. Die wissenschaftliche und Ratgeberliteratur gibt unzählige Ansatzpunkte dafür, gesünder zu leben, das kann manchmal überwältigend sein. Heute möchte ich dir, in Ergänzung zum vorigen Artikel weitere 5 wirkungsvolle Alltagstipps bieten, die dir helfen, gesünder, zufriedener und leistungsfähiger zu sein.
Wenn du die ersten 5 Tipps ebenfalls lesen und umsetzen möchtest, findest du sie hier:
Da dieser Artikel auf dem ersten Teil aufbaut, beginne ich hier gleich mit Tipp 6. Viel Spaß beim Lesen und umsetzen! Weiterführende Artikel, die zu einzelnen Themen mehr in die Tiefe gehen, verlinke ich jeweils im entsprechenden Abschnitt. So kannst du selbst entscheiden, wo du weiterlesen möchtest.
Alltagstipps #6 Selbstfürsorge praktizieren
Warum ist das wichtig? Selbstliebe und Selbstakzeptanz sind entscheidend für unsere mentale Gesundheit. Wenn wir uns selbst wertschätzen und akzeptieren, treffen wir im Alltag bessere Entscheidungen. Das können Entscheidungen darüber sein, was wir essen, ob wir zum Training gehen oder ob wir Grenzen setzen. Diese Fähigkeit wiederum hat einen positiven Einfluss auf unser gesamtes Wohlbefinden. Die Forschung zeigt, dass Menschen, die sich selbst wertschätzen, weniger Stress, Angst und Depressionen erleben.
Was kannst du konkret tun? Die Praxis der Selbstfürsorge kann viele Formen annehmen. Du kannst regelmäßig Zeit für dich selbst einplanen, um dich zu entspannen und Dinge zu tun, die dir Freude bereiten. Dies kann Meditation, Spaziergänge in der Natur, das Lesen eines Buches oder das Ausüben eines Hobbys sein. Es ist wichtig, sich selbst mit Freundlichkeit zu behandeln und negative Selbstgespräche zu vermeiden.
Hier gibt es mehr zum Thema:
Alltagstipps #7: Beachte deine innere Uhr
Warum ist das wichtig? Unser Körper hat eine natürliche Tagesrhythmik, die als zirkadianer Rhythmus bekannt ist. Dieser Rhythmus beeinflusst unseren Schlaf-Wach-Zyklus, die Hormonproduktion, den Stoffwechsel und Reparaturen im Körper. Wenn wir unsere Aktivitäten und Mahlzeiten entsprechend dieser inneren Uhr planen, können wir die Funktionen unseres Körpers optimieren, was wiederum zur Folge hat, dass wir mehr Energie haben, besser gelaunt sind, einen erholsameren Schlaf haben und weniger gestresst sind.
Was kannst du konkret tun? Versuche, deinen Tagesablauf so zu gestalten, dass er mit deiner inneren Uhr in Einklang steht. Das bedeutet, morgens aktiv zu sein und abends zur Ruhe zu kommen. Plane Mahlzeiten, Bewegung und Schlafzeiten entsprechend deinem natürlichen Rhythmus. Dies kann dazu beitragen, Schlafstörungen zu reduzieren, den Stoffwechsel anzukurbeln und die Hormonbalance zu fördern.
Mehr Informationen, wie genau du diese Tipps in deinen Alltag umsetzen kannst, findest du hier:
Alltagstipps #8: Omega-3-Fettsäuren einnehmen
Warum ist das wichtig? Omega-3-Fettsäuren sind essentiell für die Gesundheit, da sie Entzündungen im Körper reduzieren und die Hormonregulation unterstützen. Entzündungen sind an vielen Gesundheitsproblemen beteiligt, einschließlich Herzkrankheiten, Diabetes, Migräne, Gelenkschmerzen und hormonellen Dysbalancen. Unsere Ernährung liefert leider kaum ausreichend dieser antientzündlichen Fette, dafür umso mehr der entzündungsfördernden Omega-6 Fettsäuren. Wir müssen daher im Alltag ein Auge darauf haben, das Gleichgewicht dieser Fettsäuren herzustellen.


Was kannst du konkret tun? Du kannst Omega-3-Fettsäuren durch die Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel aufnehmen. Fisch wie Lachs, Makrele und Hering ist eine ausgezeichnete Quelle für Omega-3-Fettsäuren. Pflanzliche Omega-3 Fette aus Leinöl oder Nüssen liefern leider nicht die erforderliche Form der “marinen Omega-3 Fettsäuren”. Wenn du Nahrungsergänzungsmittel bevorzugst, suche nach hochwertigen Produkten wie Fisch- oder Algenöl (mehr Infos dazu hier). Ich persönlich bin ein Fan von Algenöl, denn das ist definitiv nachhaltiger, angesichts der überfischten Weltmeere. Wusstest du, dass Fische auch nur deswegen Omega-3 Fette enthalten, weil sie Algen fressen (oder Fische, die Algen gefressen haben) und diese Omega-3 Fettsäuren liefern? Konsultiere vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln einen Arzt, vor allem wenn du blutverdünnende Medikamente einnimmst.
Alltagstipps #9: Kleine Veränderungen umsetzen
Warum ist das wichtig? Perfektionismus kann dazu führen, dass wir uns überfordern und letztendlich scheitern. Der Schlüssel zu langfristiger Gesundheit liegt oft in kleinen, nachhaltigen Veränderungen. Diese sind einfacher umzusetzen und können zu dauerhaften Gewohnheiten werden. Interessanterweise unterschätzen wir massiv, was wir mit kleinen Veränderungen über einen längeren Zeitraum erreichen können. Diese Addition kleiner Wirkungen werden von unserem Gehirn chronisch unterschätzt. Deswegen denken wir oft, dass wir mit kleinen Veränderungen gar nicht erst beginnen müssen, denn das würde sich nicht lohnen. Falsch gedacht! Kleine Veränderungen sind der Schlüssel dafür, erfolgreich gesündere Verhaltensweisen zu etablieren.


Was kannst du konkret tun? Identifiziere Bereiche in deinem Leben, in denen du kleine Verbesserungen vornehmen kannst. Dies könnten Gewohnheiten wie das Trinken von mehr Wasser, das Hinzufügen von Gemüse zu deinen Mahlzeiten oder das Einführen von kurzen Bewegungseinheiten in deinen Tag sein. Setze realistische Ziele und belohne dich für deine Fortschritte.
Vor einiger Zeit gab es eine 10-teilige Serie auf meiner Seite, die genau das Ziel hatte, kleine gesunde Veränderungen zu etablieren, den ersten Teil zur Eichhörnchenstrategie findest du HIER.
Mehr Tipps für kleine gesunde Veränderungen gibt es hier:
Alltagstipps #10: Motivation durch Erfolg
Warum ist das wichtig? Erfolgserlebnisse können uns motivieren, weiterhin an unserer Gesundheit zu arbeiten. Wenn wir sehen, dass wir positive Veränderungen in unserem Leben bewirken können, sind wir eher bereit, weitere Gesundheitsstrategien umzusetzen. Oft geben uns die kleinen ersten Erfolge einen weiteren Schub an Energie, um auf den erreichten Veränderungen aufzubauen.
Was kannst du konkret tun? Setze dir klare Ziele und verfolge deine Fortschritte. Feiere deine Erfolge, egal wie klein sie sein mögen. Diese positiven Erfahrungen werden dir die Motivation geben, kontinuierlich an deinem Wohlbefinden zu arbeiten und deine Gesundheitsziele zu erreichen.
Gesundheit als Strategie der kleinen Schritte
Aus den beiden Artikeln kannst du dir mitnehmen, dass Gesundheit vielmehr das Ergebnis vieler kleiner Schritte ist, die wir immer wieder gehen als riesiger Umwälzungen, bei denen uns schnell die Puste ausgeht. Unser Gehirn liebt Vorhersehbarkeit und Sicherheit. Denn alles Neue könnte ja – potenziell – lebensbedrohlich sein. Mit kleinen Veränderungen können wir unser Gehirn als Unterstützung nutzen, anstatt gegen seine Bestrebungen arbeiten zu müssen. Wenn sich etwas gut anfühlt, z. B. weil wir stolz auf einen kleinen Erfolg sind, wird im Gehirn Dopamin ausgeschüttet und das sorgt dafür, dass wir das – was sich so toll anfühlt – wiederholen!
Ich wünsche dir viel Spaß bei der Umsetzung vieler, kleiner, toller und gesunder Gewohnheiten. Welcher der 10 Tipps ist dein Lieblingstipp, mit dem du beginnen möchtest?