Yoga? Da sitzt man doch im Kreis, singt „Omm“ und muss mit Leichtigkeit in der Lage sein, die Füße hinter den Kopf zu bringen! Ertappt? Glaubst du diese gängigen Vorurteile über Yoga?
Das Bild von Yoga in der Öffentlichkeit wird zum großen Teil durch Menschen geformt, die entweder voll und ganz im Yoga-Lebensstil aufgehen (und für manche Menschen mitunter ein wenig entrückt wirken) oder denjenigen, die ein großes Bedürfnis haben, öffentlich zu zeigen, wie beweglich und besonders sie sind. Das ist aber nicht das, was Yoga eigentlich ist.
Yoga stammt aus einer historischen indischen Tradition und das Wissen über Yoga und Ayurveda wurde über tausende Jahre und Generationen hinweg weitergegeben. In der heutigen Zeit hat Yoga aber für viele Menschen eine andere Bedeutung und ist deutlich körperlicher und sportlicher geworden. Es ist kein „alles-oder-nichts“ Lebensstil, bei dem man entweder mehrmals wöchentlich Yoga praktizieren, meditieren und einen veganen Lebensstil haben muss oder mit Yoga nichts zu tun haben sollte. Du allein definierst für dich selbst, wie viel Yoga du in deinem Leben haben möchtest, es ist deine Entscheidung!
Ich bin völlig überzeugt, dass Yoga heutzutage überwiegend auf der Matte beginnt und zu einem geringeren Anteil in spirituellem Glauben. Für viele Menschen entwickelt sich die Wichtigkeit und Bedeutung durch ihr eigenes Erleben und die eigene Praxis, auch wenn sie sich dies vorher mitunter nicht vorstellen konnten.
Im Folgenden habe ich 5 gute Gründe für dich, warum du beginnen solltest, etwas Yoga in dein Leben zu integrieren, selbst wenn du (bisher) dachtest, dass Yoga nicht „deine Sportart“ ist.
#Grund 1: Verglichen mit anderen Trainingsformen ist Yoga – entgegen des weit verbreiteten Glaubens – keineswegs leicht. Probiere einmal eine 60 Minuten Yogastunde und du wirst mir recht geben. Aber ergänzend beinhaltet es die Chance, während des Trainings aufmerksam und achtsam zu sein. Dieser Teil wird im modernen sportlichen Training leider häufig vernachlässigt. Yoga hingegen gibt dir die Chance, auf deinen Körper zu hören: es wird Tage geben, da bist du müde und gehst ein bisschen vorsichtiger in dein Yogatraining, während du an anderen Tagen unbändige Energie hast und sich dies in deiner Yogapraxis widerspiegelt. Genau so sollte es sein!
#Grund 2: Manchmal höre ich die Entschuldigung “ich kann kein Yoga machen, weil ich völlig ungelenkig bin“. Diese Ausrede ist in etwa so logisch wie die Begründung „ich kann kein Bad nehmen, weil ich dreckig bin.“ 😀 Yoga ist nicht besser, wenn du besonders flexibel bist, das ist ein Irrglaube. Es ist ein Lernprozess, sich nicht mit dem Nachbarn im Kurs zu vergleichen und das eigene Yoga nicht danach zu bewerten, wie dehnbar man ist. Deine Beweglichkeit wird sich verbessern, wenn du Yoga praktizierst. Sie ist die Konsequenz bzw. ein Nutzen, von dem du profitieren kannst und keine Voraussetzung, um damit zu beginnen. Verbesserte Flexibilität wird deine Gesundheit durch einen vergrößerten Bewegungsradius von Gelenken und elastischeren Muskeln und Bändern verbessern, sich positiv auf deine Körperhaltung auswirken und Verspannungen reduzieren, die oft durch einen sitzenden Lebensstil oder Computerarbeit begünstigt werden. Das wird deinem Wohlbefinden auf Dauer wirklich gut tun.
#Grund 3: Für deine sportliche Leistungsfähigkeit kann Yoga ein exzellentes Mittel sein, um deine mentale Stärke, Core-Stabilität, Flexibilität und Erholung zu verbessern. Den notwendigen Bewegungsspielraum in deinem Sport zu erreichen (z. B. im Karate, beim Laufen, Golfspielen oder Boxen) wird deine Effizienz und Technik verbessern sowie dein Verletzungsrisiko verringern. Selbst ein kurzer Yoga-Flow kann Wunder wirken, wenn er regelmäßig in das Training integriert wird. Aber verzichte bitte kurz vor einem Wettkampf auf Yoga, da es dich mental und physisch so sehr entspannt, dass du kaum das notwendige Maß an Aktivierung für deinen Wettkampf erreichen kannst. Im Gegenzug ist Yoga allerdings wunderbar geeignet, um den Muskeltonus nach dem Training zu reduzieren und die Regeneration nach einem harten Training oder Wettkampf zu unterstützen.
#Grund 4: Erkrankungen, die im Zusammenhang mit Stress stehen, nehmen immer weiter zu. Von Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Nacken- und Schulterschmerzen, Alkohol- und Drogenmissbrauch bis hin zu chronischen Magenschmerzen, sind viele gesundheitliche Probleme Folgen von dauerhaftem Stress. Stress verringert die Lebensqualität und dein Einkommen, steigert die Kosten für ärztliche Behandlungen und schadet ernsthaft deiner Gesundheit.
Neben notwendigen Strategien, wie einem verbesserten Zeitmanagement und einem Setzen von Prioritäten, ist Yoga ein wunderbarer Weg, um Stresshormone zu reduzieren, Achtsamkeit zu üben, den Kopf für eine Weile abzuschalten, die Muskeln zu entspannen und die Stimmung zu verbessern. All diese großartigen „Nebenwirkungen“ tragen vielleicht sogar dazu bei, dass Du in der Lage bist, an deiner Lage etwas Grundlegendes zu ändern, weil es dir helfen kann, deine Sicht auf die Situation zu verändern.
#Grund 5: Funktionelles- und Core-Training sind immer noch der neueste Schrei im Karussell der Sport Industrie. Aber so modern ist diese Art des Trainings überhaupt nicht. Die Inder haben das funktionelle Training schon vor ungefähr 5.000 Jahren erfunden. Sie nannten es – du ahnst es schon – Yoga: Funktionelle Bewegungen mit dem eigenen Körpergewicht, die Kraft und Geschmeidigkeit erfordern. Es gibt nicht viele Formen des Trainings, die in dieser Hinsicht funktioneller sind als Yoga!
Yoga ist eine großartige Möglichkeit, um Coretraining und Übungen mit dem eigenen Körpergewicht in deinen Trainingsplan zu integrieren, während du gleichzeitig Beweglichkeit und Achtsamkeit verbesserst, Stress und Verspannungen reduzierst. Wenn es diese Kombination als Medikament gäbe, wäre das die Super-Wunderwaffe!
Noch ein Tipp zum Schluss: Wenn du mit Yoga beginnen möchtest ist es hilfreich, verschiedene Lehrer und Yogastile auszuprobieren. Wenn du eine Art von Yoga, einen Lehrer oder den Stil des Unterrichtens nicht magst, wäre deine Schlussfolgerung sonst, dass du Yoga nicht magst. Vielleicht musst du ein paar verschiedene Stunden ausprobieren, bis du die für dich Richtige findest. Vielleicht kannst du auch Freunde und Bekannte nach Empfehlungen und ihren Erfahrungen fragen und sie können dir eine Yogastunde in einem Studio oder Verein empfehlen.
Ich wünsche und hoffe nun, dass du neugierig genug geworden bist, um Yoga auszuprobieren und die positiven Auswirkungen für dich kennenzulernen!
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