Wir verbringen mehr als 82.000 Stunden unseres Lebens in unserem Job. Die Idee, dass es vermutlich besser ist, mit diesem Job glücklich zu sein, ist daher nicht abwegig. Warum sollten wir – wenn wir eine Wahl haben – mehr als 40 Stunden jede Woche in einer Jobsituation verbringen, die frustrierend ist?
Wenn Dir Deine Arbeit Spaß macht, wirst Du sie die meiste Zeit nicht als Belastung empfinden, egal ob dies ein Job im Büro, bei der Bank als Lehrer oder professioneller Athlet ist. Stell Dir vor, Du würdest Dich morgens freuen, zur Arbeit zu gehen, die Zeit vergeht im Fluge, Du hast das Gefühl, etwas Wichtiges geleistet zu haben und einen Einfluss in Deinem Bereich zu haben, einen Unterschied zu machen.
Unter welchen Umständen Menschen glücklich in ihrem Job sein können, ist ein Thema der „Positiven Psychologie“. Dieser recht neue Teilbereich der Psychologie befasst sich nicht mit der Behandlung oder Diagnose von Krankheiten wie Depressionen, sondern fragt sich, wie man das Leben der Menschen besser und glücklicher machen kann.
Martin Seligman, eine der zentralen Figuren der positiven Psychologie fand heraus, dass Menschen dann am glücklichsten mit ihrer Arbeit sind, wenn die Herausforderungen im Job genau auf ihre größten Stärken treffen, beide Seiten also optimal zusammen passen. Ist dies der Fall und man ist in der Lage, die zentralen Charakterstärken im Job einzusetzen, kann man Flow erleben, dann ist man „eins mit der Musik“. Auf der anderen Seite ist man also dann besonders unglücklich im Job, wenn die eigenen Stärken nicht zum Einsatz kommen oder in hohem Maße Fähigkeiten benötigt werden, die nicht stark ausgeprägt sind: Wenn beispielsweise eine sehr kreative, eher chaotische Person in einem Bank- oder Buchhalterjob landet, ist das Unglück eigentlich vorprogrammiert.
Welche Fähigkeiten werden in Deinem Job besonders benötigt? 24 Charakterstärken können in diesem Zusammenhang identifiziert werden (siehe Tabelle).
Möglicherweise ist es schwer, die Anforderungen des Jobs diesen Eigenschaften zuzuordnen, daher ist der nächste Schritt herauszufinden, was Deine größten Stärken sind.
Der folgende Link führt zur Homepage „Authentic Happiness“ der Universität von Pennsylvania unter Prof. Dr. Martin Seligman. Dort kann man sich kostenfrei registrieren und verschiedene Tests absolvieren, die sofort ausgewertet werden (in Englisch).
Authentic Happiness – University of Pennsylvania, Testcenter
Ich empfehle den Test “VIA Survey of Character Strengths“ (8. Test von oben), der die 5 größten Charakterstärken identifizieren kann. Nur eine kleine Warnung am Rande: Der Test umfasst 240 Fragen und eine Auswertung erhält man nur, wenn man alle Fragen beantwortet hat (10 Seiten mit Testfragen).
Anschließend die Anforderungen des Jobs mit den Charakterstärken zu vergleichen, kann schon einige Erkenntnisse bringen, warum Du in deinem Job sehr oder eben auch nicht so glücklich bist. Veränderungen, Aus- oder Weiterbildungen oder zusätzliche Aufgaben, die genau zu Deinen Stärken passen können ein guter Start auf Deinem Weg zum eigenen Glück sein.
Quellen:
Übersicht Charakterstärken: http://klauspertl.com/charakter-staerken/
Authentic Happiness – Webpage: https://www.authentichappiness.sas.upenn.edu/testcenter
Photo Credit: Visualhunt.com
Oh ja… das Arbeitsglück ist ein so wichtiger Bestandteil der ZuFRIEDENheit. Danke für den tollen Artikel! Liebe Grüße, Kati