Täglich hören wir Nachrichten von Gewalt, Umweltverschmutzung, Lügen und Katastrophen. Unsere erste Reaktion ist oftmals Resignation und Traurigkeit. Wir fühlen uns diesen Entwicklungen machtlos ausgeliefert und vergessen oft unsere eigene Warmherzigkeit. Aber dennoch gibt es etwas, das wir alle tun können!
Das Loch im Luftballon
Es ist natürlich von der Fülle negativer Nachrichten überwältigt zu sein. Aber ‚natürlich‘ heißt weder, dass es gut so ist, wie wir reagieren, noch dass wir es nicht ändern können.
Diese Botschaften machen etwas mit uns, sie verändern uns. Die negativen Gedanken und Gefühle, die sie auslösen, stressen uns. Sie ändern die Chemie in unserem Körper in einer negativen Art und Weise.
Wir investieren viel Energie, die uns an andere Stelle fehlt. Es ist ein bisschen wie ein Loch in einem Luftballon, die vorhandene Energie wird immer weniger. Am Ende fühlen wir uns nur noch müde, sind reizbar, streiten mit den liebsten Menschen in unserem Leben und werden früher oder später krank. Selbst wenn wir glauben, dass uns diese negative Stimmung nicht beeinträchtigt, unser Unterbewusstsein speichert sie sehr wohl. Von dort aus entfalten diese Botschaften eine fatale Wirkung, die unser Denken und Fühlen beeinflussen.
In einer anderen Dimension
Vermutlich sind wir nicht allein in der Lage, Hunger und Krieg weltweit zu beenden. Aber unser Miteinander beginnt im täglichen Umgang mit anderen Menschen. Sich weltweiten Entwicklungen ausgeliefert zu fühlen, gibt uns nämlich auf einer Seite auch immer die Entschuldigung, nichts ändern zu müssen, denn wir haben ja sowieso keinen Einfluss. Damit machen wir es uns zu einfach.
Vom Wissen zum Tun und Sein
Jeder von uns hat im Alltag die Möglichkeit Freundlichkeit und Güte zu verbreiten und anderen Menschen ein Lächeln in das Gesicht zu zaubern. Wir müssen jedoch den Sprung wagen und Wissen auch in Tun umsetzen.
Nur darum zu wissen, weil es vermutlich Bestandteil unserer Religion oder Erziehung ist, ändert absolut nichts, wenn wir als Nächstes unfreundlich zur überarbeiteten Kassiererin, im Straßenverkehr andere Teilnehmer schneiden oder unsere Mitarbeiter anschreien.
Wir müssen beginnen, Warmherzigkeit in unser Selbstbild zu integrieren, anstatt sie nur intellektuell zu wissen. Wenn unser Selbstbild beinhaltet, dass wir eine freundliche und warmherzige Person sind, können wir gar nicht anders als uns auch so zu verhalten. Jede Handlung, bei der wir unfreundlich, harsch oder aggressiv mit anderen Menschen umgehen, ist dann nicht mit unseren eigenen inneren Werten vereinbar und fühlt sich nicht gut an. Freundlich und gütig zu sein, können wir in kleinen Situationen im Alltag jeden Tag praktizieren und es genau so an unsere Kinder weitergeben.
„Random acts of kindness“
Ein wunderbares Konzept, das ich in diesem Zusammenhang liebe, kommt aus dem Englischen und nennt sich „random acts of kindness“. Es heißt frei übersetzt „zufällige freundliche Taten“ (was nicht so richtig schön klingt). Gemeint ist aber, anderen (auch unbekannten) Menschen ohne speziellen Anlass zu helfen und ihnen eine Freude zu machen, ohne auf eine Gegenleistung zu hoffen.
Ideen dafür können richtig kreativ sein und müssen keinen Cent kosten. Jemandem die Tür aufzuhalten oder über die Straße zu helfen, einem Obdachlosen eine Decke oder Jacke vorbeibringen, die man nicht mehr braucht oder ein Strauß Gänseblümchen verschenken, die Möglichkeiten sind grenzenlos.
Warmherzigkeit steckt an
Diese kleinen Freuden zaubern nicht nur eurem Gegenüber ein Lächeln ins Gesicht und sorgen dafür, dass es euch selbst gut geht, sondern ihr verbreitet auch diese positive Art. Jeder, der freundlich behandelt wird, verhält sich auch häufiger gegenüber anderen Menschen in seinem Leben warmherzig. Stellt Euch diesen wunderbaren Effekt vor, den wir mit vielen kleinen positiven Taten erzeugen können. Sie sind wie kleine Wellen die sich auf dem Wasser bilden, wenn wir einen Stein hineinwerfen und die sich immer weiter ausbreiten!
Sei warmherzig, wann immer es möglich ist.
Es ist immer möglich.
Der 14. Dalai Lama
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2 Gedanken zu „Warum Warmherzigkeit diese Welt besser macht.“