Es geht um viel mehr als Kalorien. (Teil 1)

Was uns krank macht, macht uns auch dick.

Wenn wir abnehmen möchten, müssen wir einfach nur weniger essen. Das klingt so einfach und doch funktioniert es nicht. Unser Körper ist nämlich keine mathematische Gleichung, sondern ein System. Viel zu viele Faktoren spielen eine Rolle dafür, ob wir an Gewicht zunehmen! Es geht um viel mehr als Kalorien.

Was uns krank macht, macht uns auch dick!

In meinem Coaching und meinen Vorträgen erlebe ich sehr häufig, dass Menschen sich gar nicht erklären können, warum ihnen Abnehmen nicht gelingt. Sie probieren eine Diät nach der anderen und fühlen sich am Ende völlig kraftlos, haben Heißhunger und wiegen mehr als zu Beginn der Diät. Gewicht ist das Resultat von viel mehr als Kalorien.

Mehr als nur Kalorien

Eine Erklärung dafür ist, dass wir versuchen, unser Gewicht wie auch die Menge des Körperfetts nur als Konsequenz der aufgenommenen Kalorien zu verstehen. Das greift viel zu kurz. Kalorien sind nur ein kleiner Bruchteil der Einflussfaktoren. Übergewicht und viel Körperfett sind ein Symptom dafür, dass unser Körper nicht in Balance ist. Damit rücken die Lebensbedingungen und alltägliche Entscheidungen in den Blickpunkt, die unseren Körper und Organismus aus der Balance bringen und so für Übergewicht und Krankheiten sorgen.

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Erst wenn es uns gelingt diese Sichtweise zu verinnerlichen, werden wir mit dem Abnehmen erfolgreich sein und uns fitter, gesünder und energiegeladener fühlen.

Übergewicht ist ein Symptom, dass unser Körper nicht in Balance ist.

Einflussfaktoren auf unser Gewicht

Im Folgenden möchte ich kurz beginnen, einige der Einflussfaktoren auf unser Gewicht und unsere Gesundheit vorstellen. Es wird zu diesem Artikel auch einen zweiten und dritten, vierten & fünften Teil geben, wo weitere Einflussfaktoren und Strategien vorgestellt werden. In jedem Abschnitt biete ich einen Ansatzpunkt, wie man sich diesem Lebensbereich nähern kann, um die Belastung zu reduzieren und endlich erfolgreich abzunehmen.


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Genetik

Unsere Genetik ist die Software, mit der wir arbeiten (müssen). Sie hat sich im Verlaufe der letzten tausenden von Jahren kaum verändert, unsere Lebensbedingungen sind jedoch dramatisch anders geworden. Viele Probleme unserer chronischen Erkrankungen (Diabetes, Herzerkrankungen, Übergewicht, Depressionen), sind ein Ausdruck dessen, dass zwischen Lebensbedingungen und genetischer Ausstattung keine Passung besteht.

Wir sind perfekt an bestimmte Lebensbedingungen angepasst, ihnen zumindest teilweise wieder näher zu kommen, ist ein Schlüssel für Gesundheit, eine schlanke Figur, Gesundheit und Wohlbefinden:

  • Bewegung
  • Naturbelassene Nahrung
  • Kein Zucker
  • Kein oder kaum Getreide
  • Ehrliche soziale Verbindung
  • Balance von Stress & Entspannung
  • Elektromagnetische Strahlung

Unsere Gene sind unsere Grundausstattung.

Lösungsansatz

„Artgerechte“ Lebensbedingungen sind die Grundlage für unser Wohlbefinden, dazu gehört Bewegung, jeden Tag (Alltagsbewegung, Kraft- und Ausdauertraining), mehr unverarbeitete und naturbelassene Nahrung (vor allem Gemüse), Zeit in der Natur und Entspannung als Gegengewicht zu täglichem Stress.

Mehr dazu hier: Welche Ernährung ist eigentlich wirklich „gesund“?

Insulin

Insulin schüttet unser Körper aus, wenn wir Kohlenhydrate aufgenommen haben z. B. aus Getreideprodukten, Zucker, süßen Getränken oder Kartoffeln. Insulin bringt den Zucker zu den Zellen, wo sie als Energie genutzt werden können. Aufgrund unserer Ernährung ist unser Insulinspiegel aber dauerhaft hoch und das macht uns dick, denn Insulin ist das Fettspeicherhormon Nr. 1. Gleichzeitig sorgt es für Entzündungen, fördert Diabetes, was wiederum das Alzheimerrisiko dramatisch erhöht.

Lösungsansatz

Reduktion von Getreideprodukten, kalorienhaltigen Getränken, Zucker und maßvoller Genuss von Obst (ein bis zwei handvoll am Tag sind genug) bilden einen guten Start.

Mehr dazu hier: Kohlenhydrate – Dickmacher oder Energielieferant?

Umwelt

Unsere Umwelt beeinflusst in großem Maße, wie gesund wir sind und auch, wie dick oder schlank wir sind. Verschiedene Rahmenbedingungen spielen dafür eine Rolle.

Stress

Wir leben mit einem „veralteten“ Stressprogramm. Auch bei Situationen in unserem Alltag, die keineswegs lebensbedrohlich sind (permanente Nachrichten, Lärm, Stau, Zeitknappheit), reagieren wir als würde es um Leben und Tod gehen. Dieser Dauerstress macht uns krank, beeinflusst unseren Organismus, die Hormone etc. Besonders Fett um die Körpermitte, das so genannte Stressfett ist ein typisches Symptom für Dauerstress.

Dauerstress ist genauso schädlich für unsere Gesundheit wie ein Fast-Food-Lebensstil.

Stress hat einen entscheidenden Einfluss auf unser Gewicht und unsere Gesundheit.

Lösungsansatz

Eine Balance zum Stress im Alltag zu finden, ist essenziell. Sowohl ausreichend und qualitativ guter Schlaf, Zeit in der Natur, ein Hobby, positive Sozialkontakte als auch Entspannung können hilfreich sein. Uns dessen bewusst zu sein, dass das Ausmaß an Stress weitgehend dadurch bestimmt wird, wie wir Situationen bewerten, kann erlösend sein: Ein Stau ist eine Katastrophe vs. Ich kann es nicht ändern und zum Glück habe ich ein Auto und muss nicht zur Arbeit laufen.

Mehr dazu hier:

Toxine

Giftstoffe überlasten die Entgiftungsfähigkeit unseres Körpers und machen uns deswegen dick. Verschiedene Formen von Giftstoffen sind von ihrer Wirkung besonders dramatisch:

  • Schimmel: oftmals aufgrund von Wasserschaden [1]
  • Toxine in Kunststoffen & im Haushalt: Plastikverpackungen, Formaldehyd in Möbeln, Chlor (Pool, Schwimmbad), Haushaltreiniger
  • Pestizide: in den meisten Sorten Obst und Gemüse aus konventionellem Anbau enthalten, besonders gefährlich ist Glyphosat, das höchstwahrscheinlich krebserregend ist und in Deutschland auf etwa 40% aller Ackerflächen genutzt wird (Quelle: [2] BUND)
  • Chemische Stoffe in unserer Nahrung: E-Nummern, Emulgatoren, Farbstoffe, Aromen etc.
  • Alkohol & Zigaretten: beeinflussen Stoffwechsel, überlasten Entgiftungsfähigkeit unseres Körpers
  • Antibiotika & Hormone in der Nahrung: vor allem in tierischen Produkten aus Massentierhaltung (Milch & Fleisch, sowie Fisch aus konventioneller Aquakultur)
  • Zucker & hochverarbeitete Lebensmittel: nährstoffarm und kalorienreich, sorgen für Entzündungen, machen uns dick, erzeugen Nährstoffmangel, verändern Hunger & Sättigungsmechanismen

Toxine überlasten die Entgiftungsfähigkeit unseres Körpers.

Lösungsansatz

Schrittweise mit jeder Entscheidung, die wir im Alltag treffen, können wir die Belastung durch Giftstoffe reduzieren: Umstieg auf Glas oder Edelstahlverpackung, Bio-Produkte bei Lebensmitteln, weniger und natürlichere Reinigungsmittel für Haushalt und Wäsche, Schimmelbelastung professionell beseitigen lassen, Zucker und hochverarbeitete Produkte meiden, Rauchen und Alkohol weitgehend reduzieren, Inhaltsstoffe auf Verpackungen von Lebensmitteln lesen und Alternativen für Produkte mit chemischen Zusätzen finden.

Umweltfaktoren können uns dick machen

Zunächst mag die Fülle der Informationen erst einmal erschlagend sein. Aber es ist nicht erforderlich, alles auf einmal zu ändern. Wichtig ist es, die Sichtweise auf Übergewicht zu ändern, Es gibt so viele Einflussfaktoren, die entscheidend dafür sind, was wir wiegen und wie wir aussehen. Viel mehr als Kalorien.

Viel wichtiger ist es, mit kleinen aber konsistenten Schritten zu beginnen und Entscheidungen zu treffen, die gut für die Gesundheit und damit auch das Gewicht sind. Wie wäre es damit, bei jedem Einkauf weniger Plastikverpackungen zu kaufen und nach Glasbehältern oder unverpacktem Obst- und Gemüse zu greifen? Wie wäre es, jeden Tag 5-10 Minuten nutzen, um spazieren zu gehen und das Stresslevel zu senken? Viele kleine Schritte führen am Ende zum Erfolg, jeden Tag ein bisschen mehr!

Mit jedem Schritt kommst Du Deinem Ziel ein bisschen näher.

Vorschau

Im zweiten Teil des Artikels werde ich auf die Bedeutung von Verbindung eingehen. Im dritten Teil spielen Selbstbild, unsere Gedanken und Gefühle eine Rolle, Teil vier wird sich der Rolle der Medien und der Diätmentalität widmen! Alle Teile werden, wenn sie bereits erschienen sind, hier verlinkt!


Zum Weiterlesen:


Weitere Teile dieser Serie:


Ressourcen:

[1] Dokumentarfilm über Schimmel (leider nur in Englisch): Moldy the Movie by Dave Asprey

[2] BUND - Glyphosat auf dem Prüfstand. Verfügbar unter: https://www.bund.net/themen/umweltgifte/glyphosat/

5 Gedanken zu „Es geht um viel mehr als Kalorien. (Teil 1)

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